Flüchtlingskrise: Verteilungsschlüssel von Flüchtlingen

Wieviele Flüchtlinge verträgt die deutsche Gesellschaft pro Jahr?

EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker und Vizekanzler Gabriel meinen 31.000 bzw. 500.000 Flüchtlinge pro Jahr sind für Deutschland machbar.

Worauf beruhen diese Zahlen?

EU-Parlamentspräsident Martin Schulz plädiert für einen fairen Verteilungsschlüssel von Flüchtlingen in der EU. Der solle sich an der Einwohnerzahl, wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit und bereits aufgenommenen Flüchtlingen orientieren. EU-Ländern, die Finanzprobleme durch Aufnahme von Flüchtlingen haben, solle geholfen werden. n-tv /Mittwoch, 09. September 2015: +++09:02 Ärmeren Ländern bei Flüchtlingsaufnahme helfen+++ weiter …

Flüchtlingskrise: Die Schuld der anderen

Ich habe mir nicht träumen lassen,
es ist mir nicht an der Wiege gesungen worden,
daß ich meine höheren Tage als Emigrant,
zu Hause enteignet und verfemt,
in tief notwendigem politischem Protest
verbringen würde. Thomas Mann in ACHTUNG EUROPA!

 

Tatsächlich sollte Europa überlegen, wie es aussenpolitisch gegenüber der großen Machthabern der Welt agieren und nicht nur reagieren will. Kein europäisches Land kann alleine die gegenwärtige Flüchtlingskrise bewältigen. Deutschland wurde rein zufällig und nicht geplant als Hilfszentrum ausgewählt. Trotzdem ist sich Deutschland seiner Verantwortung voll bewußt. Hierzu ein Kommentar von Maximilian Popp:

SPIEGELONLINE POLITIK/07.09.2015: Die Deutschen inszenieren sich in der Flüchtlingskrise als die Guten. Doch die Bundesregierung hat die Misere mit verursacht. Die Asylpolitik ist bis heute im Kern egoistisch.

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Die Frage ist hier: Welche Interessen hat Deutschland geostrategisch, politisch, wirtschaftlich und humanistisch?

Flüchtlingskrise: Wer sollte die Verantwortung übernehmen?

Nicht nur Deutschland, sondern das gesamte Europa konnte vor dem Ersten Weltkrieg eine hoffnungsvolle Entwicklung erwarten. Tiefe Trauer erfaßt daher den Beobachter, wenn er an die Weigerung der Allierten denkt, den ersten Weltkrieg Anfang 1917 durch einen Verhandlungsfrieden zu beenden. Europa wäre als gleichwertiges Machtzentrum neben den USA bestehen geblieben. Ein echtes globales Gleichgewicht. Die Welt hätte heute ein anderes Gesicht. Das aber war infolge der Kriegsbeteiligung der USA unmöglich geworden. Das  ist die Kernthese von Ehrhardt Bödecker.

Nach den zwei großen Kriegen und dem Kalten Krieg in Europa verschieben sich die geostrategischen Machtverhältnisse erneut. Die Großmächte USA, Russland und China ordnen die Welt neu. Der nahe Osten ist mal wieder Spielfeld im „Great Game“. Die daraus resultierende Instabilität in einzelnen arabischen Ländern führte zu Terrorismus und einem weiteren Leiden der betroffenen Bevölkerung. Die aktuelle Flüchtlingswelle ist das Resultat dieser Politik.

Es stellt sich die Frage: Wer sollte die Verantwortung die derzeitige Lage übernehmen und sich an auftretenden Kosten beteiligen?

Hierzu nimmt der Nahostexperte Michael Lüders Stellung:

Deutschlandfunk/05.09.2015: „Eigentlich müssten die Europäer die USA in die Pflicht nehmen“

Für den Nahostexperten Michael Lüders steht fest: Vor allem die USA sind verantwortlich für die Krisen in der Region. Die Flüchtlingsbewegung sei die  Quittung für die dortige Interventionspolitik. Washington habe keinen klaren Plan – und dem folgten Berlin und Brüssel. Vorallem mit Blick auf Ägypten könne das weitere Folgen haben.

Michael Lüders im Gespräch mit Christine Heuer

Flüchtlingskrise